Schon vor der Ankunft in Cancun war uns klar, dass wir dort nicht länger als nötig bleiben möchten. Da nach dem langen Flug aber eine lange Busfahrt ebenfalls nicht in Frage kam, sind wir erst nach 2 Tagen Cancun ins ca. 1,5h entfernte Örtchen Puerto Morelos gefahren. Hier wollten wir uns erst einmal für ein paar Tage akklimatisieren und karibisches Flair genießen. Im Gegensatz zu Playa del Carmen oder Tulum, wird man hier auch noch nicht von Touristen überrannt.
Aber mal eben ein Ticket nach Puerto Morelos buchen war nicht möglich, da die führende Busgesellschaft ADO dieses Ziel online nicht anbot. Somit sind wir einen Tag vorher nochmal zum Terminal und haben uns über die Gegebenheiten erkundet. Antwort war: am nächsten Tag wieder kommen & direkt das Ticket kaufen. Bus fährt alle 30 min. Gesagt getan & wir saßen im Bus.

Irgendwo im nirgendwo an einer Tanke wurden wir dann „rausgeschmissen“. Zum Glück verfolgen wir immer auf der Karte mit, wo wir sind, sonst wären wir vermutlich sitzen geblieben. Eine richtige Bushaltestelle gibt es hier also nicht. Die Busse und auch Collectivos (Minivans) halten einfach an “der Brücke” in Downtown von Puerto Morelos und dann kann man zusehen, wie man weiter kommt. Blöderweise begleitete uns der Regen, der uns bereits in Cancun begrüßt hatte, auch hierher. Wir stiegen also mitten im strömenden im Regen aus dem Bus, schnappten das Gepäck und retteten uns erst einmal in einen Miniladen an der Tankstelle. Von dort aus winkten wir aus der Ladentür heraus das nächstbeste Taxi herbei, welches uns dann in Richtung Meer fuhr. Dort bezogen wir ein Zimmer in der Unterkunft Casa Velero Puerto Morelos – mit toller Gemeinschaftsterrasse und Meerblick. Das Zimmer war schön, die Leute vor Ort sehr nett und doch hatten wir das Pech, dass direkt vor der Haustür die Straße aufgerissen wurde und der Lärmuns leider fast die gesamte Zeit – zumindest tagsüber – begleitete. Abends bzw. Nachts gab es zusätzlich (fast) immer laute Musik von der Bar nebenan. So wirklich ruhig, wie wir es uns erhofft hatten, war es also nicht, Bis auf lange Spaziergänge am Strand, durch die Gegend flanieren und in Hängematten zu entspannen, stand nichts auf dem Programm.

Lediglich eine Tour konnten wir uns nicht entgehen lassen. Eine Schnorcheltour am Mesoamerikanischen Riff, dem zweitgrößten Riff weltweit, welches ca. 500m vor Puerto Morelos liegt. Auch wenn sie teurer wurde, als bei der Buchung vereinbart, waren wir letztendlich sehr froh über diese Tour. Wir waren nämlich nur zu viert. Andere Boote waren größtenteils mit 8-10 Leuten vollgestopft. Auch hatten wir einen sehr guten Guide und insgesamt das Gefühl, dass Wert darauf gelegt wird, die Leute über das Riff und wie man sich dort richtig verhält, aufzuklären und nur bestimmte Teile anzuschwimmen, um es nicht zu sehr zu belasten. Mit Hilfe des Guides sahen wir unter anderem Rochen, Trompetenfische, Calamaris sowie beeindruckende Korallenformationen.
Natürlich konnten auch wir der mexikanischen Küche nicht widerstehen und ließen uns das ein oder andere Mal zu kleinen, leckeren und preiswerten mexikanischen Restaurants treiben. Das Blue Morelos lag dabei hoch im Kurs. Darüber hinaus gibt es aber auch 1-2 vegane Cafés/Restaurants, die dann (natürlich ) dementsprechend teurer sind. Sonst haben wir uns überwiegend selbst verpflegt. So ist uns im Supermarkt das erste Mal aufgefallen, welche Sicherheitsvorkehrungen hier bzgl. COV** getroffen werden. Abgesehen von der obligatorischen Maske, wurde am Eingang die Körpertemperatur gemessen (in wie fern die mit 35,5 Grad oder manchmal deutlich drunter jedoch richtig ist, wagen wir zu bezweifeln) und jedem Gast ein Schuss antibakterielles Gel in die Hand gegeben.
Außerdem waren zwei weitere Besonderheiten auffallend. Erstens sahen wir immer mal wieder ein Armeefahrzeug mit schwer bewaffneten Männern durch die Gegend fahren. Keine Ahnung, ob das wegen der in den Medien präsenten Schießereien in Tulum der Fall war oder nur eine generelle Sicherheitsvorkehrung – selbst in diesem kleinen Örtchen. Etwas mulmig war uns beim Anblick schon, aber auch daran gewöhnten wir uns recht schnell.
Weiterhin mussten wir feststellen, dass der Verkauf von alkoholischen Getränken ab 22 Uhr verboten war (am Sonntag sogar schon ab 17 Uhr). In den Läden wurden regelrecht die Regale abgesperrt und abgeschlossen. Laut Informationsseiten im Internet, soll das Trinken von Alkohol in Mexiko in der Öffentlichkeit insgesamt verboten sein. Jedoch haben wir sehr oft auch Einheimische mit Bier am Strand gesehen. Das Verbot scheint also eher entspannt ausgelegt zu werden.
Insgesamt fanden wir Puerto Morelos zauberhaft und mochten das karibisches Flair. Wir können nicht behaupten, dass es nicht auf den Tourismus ausgelegt ist – wir wurden regelmäßig angequatscht, ob wir nicht etwas kaufen oder eine Tour buchen wollen, aber ein freundliches “no, gracias” reichte meist aus. Abends gingen wir immer wieder gern zum zentralen Platz, dort war es schön beleuchtet – auch die erste Weihnachtsbeleuchtung blinkte vor sich hin. Es gab immer wieder Musik, kleine Essenstände und Mitternachtsmärkte. Man konnte sich gemütlich hinsetzen, die Stimmung genießen und lustige Vögel beobachten. Sowohl Mensch als auch Tiere ;). Für uns war es ein guter Start auf dem neuen Kontinent!






















