Reisezeit: Februar 2022

Was ist Acatenango und wieso haben wir da geschlafen? Da dieses Abenteuer für uns beide so bewegend war, haben wir beide unsere Erlebnisse und Gedanken dazu aufgeschrieben. Aus diesem Grund bekommt ihr heute zwei Erfahrungsberichte zu lesen.

Einfach auf den jeweiligen Namen klicken und der Bericht wird sichtbar. Am Ende der Seite findet ihr dann die Fotos dazu. Viel Spaß beim Lesen & Schauen 🙂

Als wir nach Antigua fuhren, wollten wir einfach nur ein paar Tage das nette Städtchen anschauen und erkunden. Und ja, wir lasen und hörten auch von Vulkanen, die man hier bewandern bzw. besteigen kann, hatten aber nicht vor dies zu tun. Als “Flachlandwanderin” (Antje) und “Garnichtwanderin” (Doro) fühlten wir uns nicht dazu berufen einen fast 4000m hohen Vulkan zu besteigen. Dann hörten wir von anderen Reisenden jedoch zunehmend mehrere begeisterte Erzählungen von ihrem Trip und wurden nach und nach vom Acatenango-Fieber angesteckt. Und zack – dann hatten wir auch schon die Tour gebucht. Leider fingen wir uns dann kurz vorher beide eine Magenverstimmung ein und mussten den Trip wieder absagen. Da wir bereits einen Spanischkurs und die Unterkunft am Lago de Atitlan gebucht hatten, mussten wir weiterziehen und waren ziemlich traurig, dass es so gelaufen ist. ABER eigentlich haben wir ja alle Zeit der Welt. Also entwickelten wir den Plan, die unangenehme Strecke vom Lake Atitlan zurück nach Antigua zu fahren, um doch noch den Hike auf den Acatenango zu erleben. Also erholten wir uns 2 Wochen am Lago de Atitlan und kehrten nach Antigua zurück, buchten die Tour und schon war der Tag gekommen, an dem wir 6h auf einen Vulkan klettern wollten – ohne Training, ohne richtige Wanderschuhe, ohne warme Kleidung. Letztere wurde uns immerhin von unserem Tourenanbieter Soy Tours angeboten. 

Morgens gegen 8 Uhr wurden wir mit einem Shuttle abgeholt, eine Stunde aus Antigua an den Fuß des Vulkans gefahren, konnten uns vor Ort warme Kleidung (Jacken, Handschuhe, Mützen aus zweiter Hand) und Wanderstöcke aus Holz schnappen und los ging es auch schon. Und zwar steil bergauf. Auf einem unangenehmen Schotterweg, auf dem man zwei Schritte vor machte und einen zurückruschte. Schon nach wenigen Metern fühlten wir uns eigentlich zu unfit für diese Expedition, aber hey, das wussten wir ja vorher schon und auch, worauf wir uns eingelassen haben – mehr oder weniger ;). Wir hatten gehört und gelesen, dass es sehr steil und anstrengend sein soll, dass keiner sich die Strapazen noch einmal antun würde – aber auch, dass es sich dennoch lohnt und ein einmalig tolles Erlebnis sein soll. Also weiter ging es bergauf. Wir waren mittlerweile froh über unsere realistische Einschätzung, dass wir zwei Porter brauchten, die einen Großteil unserer Klamotten (ja, Wintersachen sind schwer) und die Hälfte des Wasser für uns trugen (für 200 Quetzal – ca. 23 EUR pro Weg). An dieser Stelle müssen wir echten Respekt zollen, an die Träger, die dort alles mögliche Zeug in Rekordzeit hoch und runter schleppen. Was für ein krasser Job! Und viel Geld bekommen sie dafür auch nicht. Eigentlich sogar echt wenig. Unsere beiden Porter sind die ganze Zeit mit uns mit – und damit sehr langsam – gelaufen. Waren also mit uns mehr als 6h unterwegs. Somit ist das ein richtig mieser Stundenlohn – zumal die beiden nachdem wir oben angekommen waren, den ganzen Weg wieder nach unten gelaufen sind. Da war auch unser Trinkgeld nur eine kleine Verbesserung des Stundenlohns. 

Wir waren jedenfalls mehr als froh und dankbar, dass wir in unserem Tagesrucksäcken nur relativ leichte Klamotten und die Hälfte unseres Wassers hatten. Denn der Weg ging weiterhin steil nach oben und die Luft wurde zunehmend dünner. Unsere Schritte wurden langsamer, unsere Pausen häufiger und wir müssen zugeben, dass wir eher im hinteren Teil unserer Wandergruppe liefen. Aber was solls – sollen die sportlichen Jungspunde doch vorpreschen ;). Wir versuchten neben dem Laufen und schwer Atmen auch noch auf die tolle Natur um uns herum zu achten. Der Weg war wirklich wunderschön und vielfältig. Wir liefen durch einen uralten Wald, eine zunehmend baumlose aber blütenreiche Berglandschaft und abschließend auch noch durch eine eher typische, unwirtlich wirkende Vulkanlandschaft. Und immer wieder diese wahnsinnig tollen Ausblicke! Erst auf die Berge und Städtchen unter uns, dann irgendwann auch über den Wolken. Dennoch müssen wir zugeben, es war eine Qual! Je höher wir kamen, desto öfter mussten wir stehenbleiben, um nach Luft zu schnappen. Einen Schritt vor den Anderen war das Motto. Immer wieder das freundliche “Vamos” (auf geht’s) der Guides und unserer Porter in den Ohren. Irgendwann wollten wir einfach nur noch ankommen und konnten uns einen spontanen Jauchzer und ein paar Tränchen nicht verkneifen, als die Porter tatsächlich auf unser Basecamp zeigten. WIR HABEN ES GESCHAFFT!!! UNFASSBAR!!! Zum Glück hatten wir einen Anbieter, bei dem die Zelte bereits aufgebaut oben stehen und man im Prinzip nur noch reinpurzeln muss. Auch wenn wir am liebsten einfach nur liegen geblieben wären, dafür waren wir ja schließlich nicht hier hochgekraxelt. Also hieß es nun die warmen Klamotten anziehen und wieder raus aus dem Zelt. Belohnt wurden wir mit einem Wahnsinnssonnenuntergang über die Wolken und dem eigentlichen Grund, warum der Hike auf den Acatenango so beliebt ist: Gegenüber steht nämlich ein etwas kleinerer weiterer Vulkan namens Fuego. Und dieser ist einer der aktivsten Vulkane in Guatemala und spuckt neben Rauchwolken auch regelmäßig Lava aus. Wann sieht man sowas schon einmal aus so einer Nähe? Kaum waren wir draußen, grummelte und spuckte der Fuego auch schon los. Das Erlebnis dort oben ist wirklich einmalig und unbeschreibbar. Die ganz verrückten in unserer Wandergruppe – tatsächlich der große Teil der Gruppe – hatten sich entschieden, nach dieser krassen Wanderung nun auch noch auf den Vulkan Fuego rüber zuwandern. Das die ganze Tour hin und zurück noch 5 weitere Stunden bedeutete, der Großteil davon im Dunkeln, ohne zusätzliches Essen und auch ein Hike für wirklich fortgeschrittene Wander*innen ist, wurde scheinbar nicht wirklich gut kommuniziert. Zumindest wurde uns das später so erzählt. Wir waren auf jeden Fall froh, dass wir dafür überhaupt keine Ambitionen hatten und sehr glücklich über unseren aktuellen Logenplatz am Feuer des Camps, mit Blick auf einen spuckenden Vulkan. 

Auch während der Nacht hörten wir den fauchenden Fuego und das wiederkehrende Rumms, wenn er eine Lavasalve spuckte. Allerdings bekamen wir nicht nur deshalb in der Nacht kein Auge zu. Wir hatten beide einen ziemlich hohen Puls und kamen einfach nicht zur Ruhe. Wie wir später erfuhren, lag das an der Höhe. Auch, dass es uns am nächsten Morgen alles andere als gut ging. So waren es nicht unbedingt unsere schlaffen Beine, die uns den letzten Weg um 4.30 Uhr zur Spitze des Acatenango verwehrten, sondern unser Kreislauf. Aber Ausschlafen bzw. Ausruhen war nicht. Um 8 Uhr war laut Zeitplan der Start des Abstiegs geplant. Da wir nur im Schneckentempo unsere Sachen packen konnten, waren wir letztendlich die Letzten, die mit einem Guide – der zudem auch noch unsere BEIDEN Rucksäcke und auch noch einen dritten schleppte – den Abstieg in Angriff nahmen. Auch der Abstieg war kein Zuckerschlecken. Zwar brachte er uns nicht so außer Atem wie der Aufstieg aber da es dummerweise regnete, mussten wir langsamer laufen als sowieso schon. Wie schon beim Aufstieg, waren die steilen Sand-Schotter-Wege fatal. Man rutschte immer wieder und obwohl wir beide jeweils zwei Stöcke zum Abstützen nutzen, war es vorprogrammiert, dass man auch mal auf dem Hosenboden landet. Unsere Knie beschwerten sich nach einiger Zeit ebenfalls. Dennoch haben wir nur kurze Pausen eingelegt, um unsere Gruppe wieder einzuholen. Die Landschaft um uns herum war während des Abstiegs in Nebel gehüllt und es windete und regnete immer wieder. So entstand ein völlig anderer Eindruck als am Vortag bei schönstem Sonnenschein. Leider konnten wir so auch keine Ausblicke mehr genießen aber davon hatten wir ja beim Aufstieg einige sammeln können. Während trainierte Guides und Träger an uns vorbeihüpften und die ersten Wandergruppen an uns vorbei nach oben schleppten, gingen wir Schritt für Schritt abwärts. Man wollte eigentlich nur noch unten ankommen und ausruhen aber die Zeit zog sich wie Kaugummi. Aber nach laaangen 3,5 Stunden hatten wir es dann doch geschafft. Wir holten sogar noch unsere Gruppe ein. Trotz der ganzen Strapazen waren wir dann doch überglücklich alles gut und heil überstanden zu haben. Im Vorfeld hatten wir durchaus davon gelesen, dass sich Leute gerade beim Abstieg verletzt haben. Trotz unvorteilhaftem Schuhwerk blieb uns das zum Glück erspart und wir konnten müde in das bereitstehende Shuttle fallen, das uns zurück nach Antigua fuhr. Während der Fahrt waren alle einfach nur überwältigt von diesem Erlebnis und auch wir waren einfach nur noch glücklich darüber uns getraut und es geschafft zu haben. Auch wenn wir definitiv an unsere körperlichen und mentalen Grenzen gestoßen sind, werden wir an dieses Abenteuer mit Begeisterung zurückdenken.

Aca…was? Acatenango [:Akatenango] ist der zweit höchste Vulkan in Guatemala und befindet sich direkt neben dem aktiven Vulkan Fuego. Zuerst hatten wir den gar nicht auf dem Schirm, also dass man da tatsächlich hoch gehen kann, dort übernachten und dann auch noch dem aktiven Vulkan beim Lava spucken zu schauen kann. Bis wir dann langsam die ersten Travelblogs lasen & von anderen Touris die Frage kam „Und, wann macht ihr den Acatenango“? Wir schauten uns nur fragend an und meinten „steht nicht so auf dem Plan – wir sind doch nicht crazy!“. Nun denn 2-3 Tage später-Planänderung. Wir wollen doch, bzw. Doro will, Antje muss irgendwie mit. Komisch, man würde erwarten, es wäre doch anders herum 😉 Lag aber an Antje’s Schuhen, die eher Barfuß-, als Wanderschuhe sind und da war der Zweifel verständlich. Trotzdem war Neugierde und Adventuredrang zu groß, also buchten wir, nach ausgiebiger Auswahl der Agentur, unsere zwei Spots.

Folgender Abschnitt wird kurz gehalten: 2 Tage vorher ich schlecht, Antje schlecht, zack bumm, Hike hat sich also erledigt. Die Trauer war groß, dennoch hatten wir Glück, dass unser Hike noch nicht bezahlt war und wir somit kein Geld verloren haben… da haben wir schon die ein oder andere ernüchternde Rezension gelesen. 

Somit fuhren wir erstmal zum Lago de Atitlán, um uns auszuruhen, Spanischunterricht zu nehmen und wieder Kräfte zu sammeln, um dann noch einmal zurück nach Antigua zu kommen und unseren Plan zu vollenden. 

Gesagt getan, auch wenn wir diese Strecke ungern nochmal fahren wollten – uns war spei übel bei der Ankunft… so viele Kurven und Kamikazeüberholmanöver… da will man am liebsten ne Vollnarkose im Vorhinein 😀 

Jetzt aber zum eigentlichen Thema:

VAMOS! Ein Wort, das wir nach dem Hike nicht mehr hören konnten. Zu Beginn war es noch Ansporn und Motivation, dann irgendwann nur noch lästig, weil man einfach sein eigenes Tempo hatte. Die Porter, die unser Gepäck trugen (das hätten wir nie im Leben geschafft), wollten aber natürlich auch schnell am Ziel sein und haben so wohl mindestens doppelt so lange gebraucht.  

Wir haben viel gelesen, um uns auf diesen Tag – wenigstens seelisch und moralisch – vorzubereiten. Für körperliche Vorbereitung hatten wir keine Zeit und wirklich viel hätte man da auch nicht vorbereiten können. Letztendlich haben es schon zich andere vor uns geschafft, also schaffen wir das wohl auch! 

Randnotiz: 12.02.2022 – 92. Geburtstag meiner Oma & ich krabbel auf einen Vulkan. Vielleicht hat mir das so viel Kraft gegeben.

Mit dem verspäteten Van aus Antigua abgeholt, ging es erstmal 45 min an den Fuß des Vulkans, wo sich jeder warme Sachen für den Abend und die Nacht einpackte zzgl. unsere Lunchboxen und dann ging es auch schon los! 

Der Aufstieg war – hart! Hart, schwitzig, emotional und verrückt! Es ging einfach nur steil bergauf. Kein Rundweg um den Vulkan oder ähnliches, nein, einfach nur hoch auf schlüpfrig-sandigem Boden. Ohne Wanderstöcke, die man sich vorher leihen konnte, kaum eine Chance. In den ersten 2 Stunden sieht man noch die herunterlaufenden Gruppen, danach ist man, je nach Geschwindigkeit, allein. Wir waren es jedenfalls größtenteils und die Porter mal kurz vor oder hinter uns, aber immer wartend auf uns. Man fragt sich bereits nach 5 min, warum man das jetzt macht und ob das wirklich eine so gute Idee war. Nach 50 min waren wir das erste mal komplett durch und außer Atem. Wie soll das nur weiter gehen? Ganz einfach, die Guides schreien nach 10 min „VAMOS VAMOS“ und weiter gehts. 3h später haben wir es endlich zum Mittag geschafft, was auch ungefähr die Hälfte des Hikes sein sollte. 

Frisch gestärkt geht es weiter.

Nach 4h sind wir bereits auf 3351m – 3700m sollen es noch werden. Also quasi fast geschafft, denkt man sich. So langsam kommen auch die schönen Ausblicke. Man läuft durch verschiedene Vegetationszonen, was das ganze noch spannender macht. Hoch oben gab es sogar Bienen. 

Nach 5h fühlt sich Antje sich das erste Mal ihrem Alter entsprechend, und ich eindeutig älter, als ich bin. Das lässt mich mein Körper kurze Zeit später auch noch mehr spüren, als ich es mit der dünnen Luft zu tun bekam – sie vermachte mir ein leichtes Schwindelgefühl und zwang mich alle paar Schritte eine Pause einzulegen und tief durchzuatmen. Normalerweise soll man sich langsam an solche Höhen gewöhnen,  bestenfalls eine Nacht zwischen drin auf dieser Höhe schlafen, aber nein – hier passiert alles an einem Tag. 

Nach 6h sind wir dem Top sehr nah und es gibt nur noch Vulkanlandschaft. Jetzt fühlt es sich auch realer an, dass wir gerade auf einem Vulkan wandern. Wie irre ist das denn bitteschön? Kurz darauf stapft ein Kind an uns vorbei – wir gucken uns ungläubig an. Später erfahre ich von einem Guide, dass Kinder und auch Pferde von klein auf daran gewöhnt werden diesen Vulkan hoch zu laufen, damit sie später in die Fußstapfen der Eltern treten und den Job z.B. als Guide übernehmen können. Es ist wirklich Wahnsinn, was die für eine Arbeit leisten. Immer im Wechsel laufen Guides und Porter hoch, bleiben dann über Nacht und/oder gehen direkt wieder runter! Also hoch und runter an einem Tag – Das konnten wir uns so gar nicht vorstellen! Einige von Ihnen machen nach dem Aufstieg noch weitere Hikes zum Vulkan Fuego (Dauer 5h) und den Aufstieg zur Spitze des Acatenangos für den Sonnenaufgang (Aufstehen 4Uhr morgens) – das ist so irre! Zumal auch viele der Touris alle Hikes machen…

Jedenfalls haben wir es dann auch endlich nach 6,5h pünktlich zum Sonnenuntergang geschafft. Wir waren so fertig und überglücklich, dass wir das geschafft haben! Dieses Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen, bis heute nicht. 

Den ganzen Aufstieg hatte ich ein Grinsen im Gesicht, gepuscht von Adrenalin, den Ausblicken und dem Gedanken, dass wir jetzt echt auf diesen Vulkan kraxeln. Das ist auch, nachdem wir zurück sind, noch immer so unreal! 

Das Basecamp bestand aus einer mit Wellblechen zusammengebastelten Hütte, in der dicht an dicht Zelte aufgestellt waren. Nur in der Mitte blieb ein kleiner Durchgang. Zum Klo sowie zur Feuerstelle ging es echt nochmal 10-20 Meter nach oben. Ich dachte, ich spinne, als mir einer der Guides das „Toilettenhäuschen“ zeigte, welches außerdem nur durch eine löchernde Folie geschlossen werden konnte. Immerhin war eine Klobrille auf den Holzpodest gezimmert & durch das Loch der Folie sah man den Fuego Vulkan, was durchaus ein gelungenes Klokino war, aber der Weg dahin… war fast schlimmer als der ganze Weg zuvor 😂.  Luxus haben wir hier zwar nicht erwartet, aber das hätte man sicher besser lösen können. 

Kurz nach unserer Ankunft hat sich das halbe Basecamp erneut auf den Weg gemacht, um noch den Fuego zu erklimmen – also jedenfalls bis zur Hälfte, um noch näher dran zu sein. Wir dachten nur: total bekloppt! Wir waren froh, gerade noch die Toilette und den Feuerplatz (der auch weiter oben war) zu erreichen und die gehen jetzt auf den nächsten Vulkan… 

Die restliche Truppe erwartete sehnlichst das Abendessen, welches über offenem Feuer frisch zubereitet wurde. Dazu gab es heiße (süße) Schokolade und als Desert Marshmallows + Quetzalteka (der typische Schnaps hier). Nicht viel später verabschiedeten sich alle anderen bereits ins Bettchen, weil sie unbedingt den Sonnenaufgangshike machen wollten und so blieben nur noch Antje & ich und 1-2 Guides zurück. Was letztendlich sehr angenehm war, weil wir einfach unter uns waren, so viel Schoki und Wasser trinken konnten, wie wir wollten und in Ruhe Fotos & Videos machen konnten, ohne dass jemand vor die Linse springt oder am Stativ ruckelt. Irgendwann ging dann auch Antje und ich wurde einfach nicht müde und blieb und blieb…. schnackte mit den Guides und empfing noch die Fuego Hike Truppe, die ausgehungert und ziemlich kaputt nach 5h zurück kam. Keiner berichtete überschwänglich, wie toll es doch war, von daher haben wir alles richtig gemacht. Gleiches gilt auch für den Sonnenaufgangshike – aber da war es auch dem ungünstigen Wetter geschuldet. Sehr viel Wind, Nebel und leichter Schauer machten die Wanderung, mal abgesehen vom 4 Uhr aufstehen, sehr unangenehm. DAS wussten wir natürlich vorher schon 😉 und sind einfach liegen geblieben. Allerdings aber auch, weil wir in der Nacht kaum ein Auge zugemacht haben. Unsere Herzen pochten so schnell und laut, dass wir nicht zur Ruhe kamen. Nach so einem anstrengendem Tag wirklich fatal. Ziemlich sicher sowohl der Höhe, als auch der dünnen Luft zuzuschreiben. 7 Uhr gabs dann Frühstück, wir waren leider nicht mal in der Lage zum Feuerplatz zu gehen. Uns war schlecht, unsere Beine wacklig und die Lust auf wandern war gleich Null. Trotzdem brauchten wir ja ein bisschen Energie. Also zwängten wir uns jede einen Pancake rein, mehr ging einfach nicht, packten mehr oder weniger schnell unsere Backpacks und los ging’s – down the volcano. Wir waren die letzten – mit Abstand :D. Hatte ich schon erwähnt, wie das Wetter war? Leider hat es sich bis dahin auch nicht geändert. Zum Glück erlangten unsere Körper wieder halbwegs Fassung je tiefer wir kamen. Es war jedoch sehr rutschig. Auch die Knie hatten einiges zu tun. Verschiedene Laufstiele wurden ausprobiert, vom Kurven laufen, über rückwärts laufen bis hin zu rennen. Letzteres machten wirklich viele, da es am knieschonensten sein soll und natürlich auch schneller geht. 😉 

Unten angekommen, machten wir noch einen Platz gut auf den letzten Metern und schafften es als vorletzte zum Ziel. Dort bot man uns zum zelebrieren ein Bier an, welches wir dankend mitnahmen, denn nach den letzten 24h war uns nach allem anderen, aber nicht nach Alkohol. 😉 

WOW WOW WOW!! Also, dass wir das wirklich gemacht und auch geschafft haben! Das wird ewig in unseren Köpfen und Herzen bleiben. So groß die Zweifel auch waren, es hat sich gelohnt, die Komfortzone zu verlassen und auf komplett neuen Pfaden zu wandern. Wir würden es jedem empfehlen!

Zurück in Antigua war Ausruhen angesagt und essen. Viel mehr war an dem Tag nicht mehr möglich. Für den darauffolgenden Tag, den 14.02. (Valentinstag), haben wir uns eine Massage gebucht, die sehr angenehm, aber auch autschn war, weil wir ordentlich Muskelkater in den Beinen hatten. Trotzdem die wohl beste Idee nach so einem Hike. In einem unser Lieblingscafés verbrachten wir beinahe den Rest des Tages und gönnten uns ein paar Leckereien. 

Auf Instagram haben wir dazu noch eine unterhaltsame Story gemacht
hier entlang
Froschi und Kneuli

Tipps & Tricks


Bevor du diesen Aufstieg machst, empfiehlt es sich 2 Tage vorher bereits in Antigua zu sein oder direkt am Fuße des Vulkans zu übernachten – so kannst du dich schon etwas an die Höhe gewöhnen.

Es gibt viele Agenturen, die diesen Trip anbieten. Wir empfehlen sich vorher gut zu informieren, Rezensionen zu lesen und ggf. andere Reisende nach Ihren Erfahrungen zu fragen. Wir haben unsere Tour mit Soy-Tours gemacht, weil wir viel Gutes gelesen & gehört haben, aber es gibt sicher noch bessere. Wir fühlten uns beim Sammelpunkt vor und nach dem Hike etwas gehetzt, es gab nur noch semi gute Auswahl an passender Kleidung für uns und es schien alles etwas unorganisiert. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass unsere Abholung aufgrund von Autoproblemen verspätet war. Die Guides und Porter waren aber super nett und hilfsbereit. Die machen einen klasse Job – vermutlich egal, mit welcher Agentur man da hoch geht. 
Das Basecamp mit Sonnenuntergang und direktem Blick auf den Fuego ist natürlich super, jedoch die Zelt- & Toilettensituation eher semi. Kann aber auch überall ähnlich sein. Auf jeden Fall ein mega Ereignis, dass man nicht verpassen sollte!